Montag, 29. September 2014

die erste Woche in der neuen Wohnung

Seit letztem Samstag sind wir offiziell von unserem Hotel in Chinatown in unsere neue Wohnung eingezogen. Spärlich möbliert, aber immerhin möbliert (!), ist sie unser Zuhause für die nächsten 9 Monate. Wie auch in Tromsø war das erste Abendessen "Take-Out" aus einem Restaurant und das Plastikbesteck sowie die Plastikcups und -teller blieben uns die ersten Tage erhalten. Allerdings bekamen wir eine ganz liebe Spende von Carina, einer neuen Freundin aus einer Facebook-Gruppe für Deutsche in Chicago und sie hat uns einige Teller, Tassen, Schalen, Regale sowie einen Tisch geschenkt :) Danach war es gar nicht mehr so leer.

Seitdem haben wir auch einige Ausflüge zu Target (so etwas wie Real in Deutschland) gemacht und haben uns Stück für Stück weiter eingerichtet. Dazu gibt es in den USA "Garage Sales", wo Familien oder Organisationen sozusagen in ihrem Garten vor oder hinter dem Haus/der Garage Sachen verkaufen. Bei diesen Verkäufen konnten wir ebenso für wenig Geld einiges ergattern :) Nun sieht es schon nicht mehr so leer aus.

Den Großteil der ersten Woche verbrachte ich noch Zuhause, da ich entweder auf Handwerker warten musste oder auf den netten UPS Mann, welcher uns all unsere Amazon Pakete bringt :D Leider werden hier keine Pakete beim Nachbarn abgegeben und in unserer Wohngegend kann man nichts unbeobachet stehen lassen... Deshalb sollte man möglichst zu Hause sein, um es entgegen zu nehmen.

Neben meiner "Gebundenheit" an unsere Wohnung haben wir natürlich trotzdem etwas Zeit gefunden und Chicago erkundet. Vorletztes Wochenende waren wir etwas zu Fuß unterwegs in der Nachbarschaft und dieses Wochenende waren wir bei Freunden von Eirik im Norden der Stadt sowie am Navy Pier. Ebenso war ich am Freitag auch einmal alleine unterwegs auf meinem "Marsch" zur Innenstadt und zurück. Bei diesem Ausflug geriet ich unerwarteter Weise in den "Heart Walk 2014" und durfte dann mit vielen hundert unbekannten Menschen langsam Richtung Innenstadt wandern auf der letzten Meile.

Hier einige Bilder :D

Strand ca. 30 Minuten Fußweg entfernt, Blick auf die Innenstadt

auf dem Weg zum Grant Park


Metra Zuglinie


Grant Park

in Grantpark - Blick auf die Innenstadt


schöner Brunnen <3

auf meinem Marsch Richtung Innenstadt am Freitag

plötzlich im "Heart Walk 2014"

die meisten "Walker" waren medizinisches Personal oder
Leute die z.B. einen Herzinfakt überlebt hatten, Familien dazu usw.


Pottwal Kunst

auf dem Heimweg... langsam kommt der Herbst,
aber es sind immer noch jeden Tag mindestens 20°C





Navy Pier!

das Kunstwerk kannte ich schon von Metapicture...


ein Schiff/Boot von vielen...

ist ein wenig wie ein Erlebnispark

Eiriks Lieblingsschiff im Hintergrund

vielleicht machen wir mal einen Ausflug mit dem Segelschiff :)
23€ pro Person für einen 75 minütigen Segelturn


Biergarten...

trotz das Herbst ist... für Mutti ;)




Anker + Cheerleader ;)

Flaggen: Staat Illinois, USA und Stadt Chicago

Zombie Geisterhaus... für Halloween!


man kann auch Kajaktouren machen :D



am Fluss entlang ging es zurück zum Zug und nach Hause

Freitag, 19. September 2014

9 Monate Chicago - der lange Weg zum Visum

Mein Blog lag ein wenig im Dornröschenschlaf, aber das lag nur daran, dass ich alles nötige für Chicago auf die Beine stellen musste. Das Schwierigste war sicherlich das Visum für die USA zu bekommen.

Zuerst brauchte ich einen neuen deutschen Pass, weil meiner 2015 abgelaufen wäre und das hätte mit dem Antrag für das Visum nicht geklappt. Also habe ich einen neuen Pass beantragt und erhalten, während ich im Juli in Deutschland war. Da ich leider wenig Zeit hatte und auch keinen Wohnsitz mehr in Deutschland habe... durfte ich am Ende fast 150€ für meinen neuen Pass bezahlen.

Der nächste Schritt war dann einen Termin in Oslo bei der amerikanischen Botschaft zu bekommen und extra dorthin zu fliegen für das Interview. Um 11Uhr war mein Termin und gegen 13.30 war ich dann auch als Letzte an diesem Tag an der Reihe. Das Interview war nicht so persönlich, wie ich mir es vorgestellt hatte, denn alle Antragsteller warteten im selben Raum und das Interview wird dann in jenem Raum geführt mit dem oder der Angestellten der Botschaft, welche hinter einer Glasscheibe sitzt... Man muss also laut die Scheibe anbrüllen, um verstanden zu werden und auf der anderen Seite hört jeder im Raum mit. Dies blieb mir erspart, da ich die letzte Nummer hatte. Nicht desto trotz sah ich während meiner Wartezeit viele Leute, die weinten, wütend wurden oder einfach nur verzweifelt waren. Fast 80% der Visumanfragen wurden abgelehnt. Das machte mich natürlich nervös, denn ich musste die Botschaft davon überzeugen, dass ich wirklich nur als Touristin für 9 Monate in den USA sein möchte und ich nicht vor habe als illegale Immigrantin dort zu leben.

Mein Interview startete dann auch mehr als schlecht. Nachdem ich meinen Fall kurz erklärt hatte, war die erste Antwort, dass ich kein Visum bekommen kann. Viele Fragen und Erklärungsversuche später war Eirik die Lösung und das Problem zugleich. Dadurch das er Amerikaner ist, ist die Idee natürlich, dass wir einreisen und dann heiraten würden, damit ich einen Aufentshalterlaubnis bekomme. Das ist aber nicht unser Ziel und nachdem ich zahlreiche "Beweise" vorgelegt hatte, dass wir 100% wieder zurückreisen, kam auch die Lösung zu Tage. Als "cohabiting partner" darf ich nun in den USA sein, aber weder hier arbeiten noch studieren. Deshalb der Titel "desperate husmor" - verzweifelte Hausfrau ;)

Unsere Reise  nach Chicago war dann noch einmal durch ein klitzekleines Problem verhindert... da leider mein Pass mit dem Visum mit einem Rechtschreibfehler in Eirik's Namen zurückkam und wir ihn dann wieder zurück an die Botschaft nach Oslo senden mussten. Dadurch war der Pass nicht rechtzeitig da und wir mussten unseren Flug von letzten Dienstag, dem 9.9., auf Montag den 15.9. verlegen... Leider wurde uns gesagt, dass der Pass seid Freitag bereits in der Post wäre und so warten wir startklar am Dienstagmorgen 1 1/2 Stunden vor dem Postzentrum von Tromsø in der Hoffnung meinen Pass noch aus der Post zu fischen. Leider hat das nicht geklappt... denn der Brief wurde erst Montag abgeschickt (siehe Poststempel). Für unsere Umbuchung waren dann auch ca. 900€ fällig, aber uns blieb keine Wahl. Am Mittwoch lag dann der Brief im Briefkasten und die restlichen Tage wohnten wir dankbarer Weise bei Eirik's Eltern im Gästezimmer.

Am Ende haben wir es allerdings geschafft und ich denke, dass ich mich in dieser riesigen Stadt sowie diesem riesigen Land gut beschäftigen kann :) Viele Sachen sind zu entdecken und natürlich werden wir auch reisen, wenn es Eirik seine Arbeit an der Universität hier zulässt.

Seid also gespannt auf meine/unsere Erlebnisse und Abenteuer :D

P.S. Verbrechen beobachtet/erlebt: 0 - Eichhörnchen gesehen: 29