Mein Blog lag ein wenig im Dornröschenschlaf, aber das lag nur daran, dass ich alles nötige für Chicago auf die Beine stellen musste. Das Schwierigste war sicherlich das Visum für die USA zu bekommen.
Zuerst brauchte ich einen neuen deutschen Pass, weil meiner 2015 abgelaufen wäre und das hätte mit dem Antrag für das Visum nicht geklappt. Also habe ich einen neuen Pass beantragt und erhalten, während ich im Juli in Deutschland war. Da ich leider wenig Zeit hatte und auch keinen Wohnsitz mehr in Deutschland habe... durfte ich am Ende fast 150€ für meinen neuen Pass bezahlen.
Der nächste Schritt war dann einen Termin in Oslo bei der amerikanischen Botschaft zu bekommen und extra dorthin zu fliegen für das Interview. Um 11Uhr war mein Termin und gegen 13.30 war ich dann auch als Letzte an diesem Tag an der Reihe. Das Interview war nicht so persönlich, wie ich mir es vorgestellt hatte, denn alle Antragsteller warteten im selben Raum und das Interview wird dann in jenem Raum geführt mit dem oder der Angestellten der Botschaft, welche hinter einer Glasscheibe sitzt... Man muss also laut die Scheibe anbrüllen, um verstanden zu werden und auf der anderen Seite hört jeder im Raum mit. Dies blieb mir erspart, da ich die letzte Nummer hatte. Nicht desto trotz sah ich während meiner Wartezeit viele Leute, die weinten, wütend wurden oder einfach nur verzweifelt waren. Fast 80% der Visumanfragen wurden abgelehnt. Das machte mich natürlich nervös, denn ich musste die Botschaft davon überzeugen, dass ich wirklich nur als Touristin für 9 Monate in den USA sein möchte und ich nicht vor habe als illegale Immigrantin dort zu leben.
Mein Interview startete dann auch mehr als schlecht. Nachdem ich meinen Fall kurz erklärt hatte, war die erste Antwort, dass ich kein Visum bekommen kann. Viele Fragen und Erklärungsversuche später war Eirik die Lösung und das Problem zugleich. Dadurch das er Amerikaner ist, ist die Idee natürlich, dass wir einreisen und dann heiraten würden, damit ich einen Aufentshalterlaubnis bekomme. Das ist aber nicht unser Ziel und nachdem ich zahlreiche "Beweise" vorgelegt hatte, dass wir 100% wieder zurückreisen, kam auch die Lösung zu Tage. Als "cohabiting partner" darf ich nun in den USA sein, aber weder hier arbeiten noch studieren. Deshalb der Titel "desperate husmor" - verzweifelte Hausfrau ;)
Unsere Reise nach Chicago war dann noch einmal durch ein klitzekleines Problem verhindert... da leider mein Pass mit dem Visum mit einem Rechtschreibfehler in Eirik's Namen zurückkam und wir ihn dann wieder zurück an die Botschaft nach Oslo senden mussten. Dadurch war der Pass nicht rechtzeitig da und wir mussten unseren Flug von letzten Dienstag, dem 9.9., auf Montag den 15.9. verlegen... Leider wurde uns gesagt, dass der Pass seid Freitag bereits in der Post wäre und so warten wir startklar am Dienstagmorgen 1 1/2 Stunden vor dem Postzentrum von Tromsø in der Hoffnung meinen Pass noch aus der Post zu fischen. Leider hat das nicht geklappt... denn der Brief wurde erst Montag abgeschickt (siehe Poststempel). Für unsere Umbuchung waren dann auch ca. 900€ fällig, aber uns blieb keine Wahl. Am Mittwoch lag dann der Brief im Briefkasten und die restlichen Tage wohnten wir dankbarer Weise bei Eirik's Eltern im Gästezimmer.
Am Ende haben wir es allerdings geschafft und ich denke, dass ich mich in dieser riesigen Stadt sowie diesem riesigen Land gut beschäftigen kann :) Viele Sachen sind zu entdecken und natürlich werden wir auch reisen, wenn es Eirik seine Arbeit an der Universität hier zulässt.
Seid also gespannt auf meine/unsere Erlebnisse und Abenteuer :D
P.S. Verbrechen beobachtet/erlebt: 0 - Eichhörnchen gesehen: 29
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